Kunst und Kirche
Magret Thimm übergibt Kunstwerk „Lebenstanz“ an
Kirchengemeinde
Mindener Tageblatt (Nov. 2016)

Porta Westfalica-Veltheim. Die Installation „Lebenstanz“ von der Mindener Künstlerin Magret Thimm stand prominent auf der Orgel im Gemeindehaus der Kirchengemeine Veltheim. Die zahlreichen Besucher konnten das dreidimensionale Triptychon bewundern. Magret Thimm schuf die Installation im Rahmen der Kirchenkreis-Projektwoche von 2015 „und-endlich leben“ . Anlässlich des Buß- und Bettages überreichte sie das Werk an die Gemeinde.
Magret Thimm gestaltete auch den Buß- und Betgottesdienst zusammen mit Gemeindepfarrer Armin Backer und Pfarrer Hartmut Birkelbach von „KuK!“, dem Kulturreferat des Kirchenkreises Vlotho. Mit einer persönlichen Ansprache erklärte Thimm die Bedeutung des Kunstwerkes und dessen Verknüpfung mit ihrer eigenen Biografie. Die weißen Holzkästen umrahmen jeweils eine weiße Skulptur aus Gipsbinden und Draht, die an Ballkleider erinnern. Thimm erklärte: „ Sie tanzen jedoch nicht im Ballsaal, sondern vor Schreckensbilder“. Diese Hintergrundbilder zeigen „Trauer, Not und Leid des endlichen Lebens.“ Sie habe aktuelle Medienfotos und Ausschnitte ihrer eigenen Gemälde verwendet, um ihre Fotomontagen zu kreieren.
Eindrucksvoll schilderte die Künstlerin und studierte Kunstpädagogin ihre eigene Begegnung mit dem Thema „un-endlich leben“. „Als ich 50 war, versagte mein Körper plötzlich. Von einem Tag auf den anderen war nichts mehr, wie es vorher war.“ Diese Auseinandersetzung mit ihren eigenen Grenzen habe sie auf einen neuen Weg gebracht. Durch die Arbeit an der Kunst verarbeite sie dieses Trauma.
Pfarrer Birkelbach griff das Thema Vergänglichkeit auf. Die Arbeit „Lebenstanz“ von Thimm sei wie ein Memento mori. Es erinnert uns, dass dieses Leben begrenzt ist und bewegt uns, „diese von Gott geschenkte Zeit bewusst zu gestalten“. Pfarrer Backer und Presbyterin Marianne Kollmeier hatten sich für die Übernahme des Kunstwerkes eingesetzt.